Psychotraumatologie aus erster Hand

Prof. Dr. med. Günter H. Seidler

Bücher

Bei Büchern kann es sich um solche handeln, die einem einzigen Thema gewidmet sind und die von einem Autor oder einer Autorin oder von mehreren gemeinsam geschrieben worden sind - dann spricht man von „Monographien“ -, oder um solche, die Beiträge verschiedener Autoren und/oder Autorinnen zu unterschiedlichen Themen enthalten. Solche „Sammelbände“ werden von einer Person oder von mehreren „herausgegeben“.

 Im Folgenden sind Monographien und Herausgeberwerke von Günter H. Seidler zusammenfassend dargestellt.

 

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Seidler, G. H., Freyberger, H. J., Glaesmer, H. & Gahleitner, S. B. (Hrsg.). (2011/2019). Handbuch der Psychotraumatologie (3. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.

 

Diese Neuausgabe ist ein MUSS für alle, die sich mit traumatisierten Menschen beschäftigen

 

Dieses Standardwerk bietet eine systematische Zusammenfassung der in Forschung und Klinik gesammelten Erkenntnisse zum aktuellen Stand unseres Wissens im Bereich der Psychotraumatologie. 

Der Wissenszuwachs in der Psychotraumatologie übersteigt den der meisten anderen Fächer um ein Vielfaches, was eine völlige Neubearbeitung notwendig gemacht hat.

 

- Das deutschsprachige Referenzwerk 

- Mit neuen empirischen Befunden zur Wirksamkeit der Therapiemethoden

- Mit völlig neuen Artikeln zu Trauma, Schmerz und Ethik

 


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Tesarz, J., Seidler, G. H. & Eich, W. (2015/2020). Schmerzen behandeln mit EMDR. Das Praxishandbuch (4. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.

 

EMDR wird neben anderen Verfahren in allen Leitlinien bei psychischen Traumata und Traumafolgestörungen empfohlen. Da Schmerz als ein eigenständiges Trauma betrachtet werden kann, findet die EMDR-Therapie mittlerweile ebenfalls Einsatz bei zahlreichen Arten von chronischen Schmerzen. In klinischen Studien berichten über 50 % der Betroffenen von einer sehr starken Besserung oder Heilung ihrer Beschwerden. Das sind sehr beeindruckende Werte im Vergleich zu anderen Therapiemethoden. Das Buch enthält zahlreiche praktische Arbeitsmaterialen, einschließlich Therapieprotokollen für die direkte Anwendung, fundiertem Informationsmaterial für Patienten, sowie zahlreichen Anleitungen für Patienteneigenübungen mit wirksamen Techniken zur Schmerzkontrolle und Ressourcenaktivierung. 

 

- Neues Verfahren mit beeindruckenden Erfolgen 

- Enthält zahlreiche Arbeitsmaterialien, Ressourcenübungen und Patienteninformationen 

- Auch für interessierte PatientInnen und Angehörige geeignet   

 

Feldmann, R. E. & Seidler, G. H. (Hrsg.). (2013). Traum(a) Migration. Aktuelle Konzepte zur Therapie traumatisierter Flüchtlinge und Folteropfer. Gießen: Psychosozial-Verlag.


Die Thematik der Migration wird nahezu jeden Tag immer deutlicher. Was häufig als Traum begann, entwickelt sich für fast alle während der Flucht zunächst zum Albtraum und führt dann bei den meisten zu schweren seelischen Verletzungen.

Die Situation von Folteropfern wird in der Alltagspresse nur selten thematisiert.

Namhafte Autorinnen und Autoren mit breiter klinischer Erfahrung stellen in diesem Buch Konzepte zur Therapie sowohl von traumatisierten Flüchtlingen als auch von Folteropfern dar. Das Buch richtet sich aber nicht nur an Therapeutinnen und Therapeuten, sondern an alle die, die im Kontakt mit Migranten nach Möglichkeiten zu deren Verständnis suchen, insbesondere dann, wenn es um zunächst seltsam anmutende und rätselhafte Verhaltensweisen von ihnen geht.

Beide Herausgeber verfügen über jeweils jahrelange Erfahrung im therapeutischen Umgang mit Migranten und Folteropfern.

 

Seidler, G. H. (2013): Psychotraumatologie. Das Lehrbuch. Stuttgart: Kohlhammer.

 

Der Autor dieses Lehrbuches gehört zu den „Männern der ersten Stunde“, was die Ausarbeitung und Verbreitung der Psychotraumatologie in Klinik und Wissenschaft in Deutschland angeht. Sein Zertifikat als EMDR-Therapeut trägt die laufende Nummer eins; er hat als erster seine EMDR-Ausbildung in Deutschland durchlaufen und abgeschlossen. Mit zahllosen Forschungsprojekten hat er zentrale Fragen der Psychotraumatologie bearbeitet.

Das Lehrbuch spiegelt diese breite Erfahrung wieder. Es differenziert zwischen neurotischen Störungen als dem Gegenstand der herkömmlichen Neurosenlehre und Traumafolgestörungen, die in der Psychotraumatologie konzeptualisiert werden.

Es führt in die zentralen Themenfelder der Psychotraumatologie empirisch und theoretisch gut fundiert ein, und verliert dabei die klinische Realität nie aus dem Blick.

 

Schneider, G. & Seidler, G. H. (Hrsg.). (1995/2013). Internalisierung und Strukturbildung. Theoretische Perspektiven und Klinische Anwendungen in Psychoanalyse und Psychotherapie (2. Aufl.). Gießen: Psychosozial-Verlag.

 

Die Thematik von Internalisierung und Strukturbildung ist eine der zentralsten in der Psychoanalyse. Die Herausgeber und die meisten der Autoren und Autorinnen der Beiträge dieses Buches gehen dabei davon aus, dass Struktur- und Konfliktpathologie nicht zu zwei unterschiedlichen Entwicklungslinien gehören, sondern dass sich strukturelle Merkmale aus Konflikten heraus entwickeln.

Die Herausgeber und die Beiträger sind erfahrene Psychoanalytiker, die die Diskussion zu dieser Thematik jeweils mit diesen, aber auch mit anderen Arbeiten zum Thema nachhaltig bestimmt haben.

 

Seidler, G. H. (Hrsg.). (1993/2013). Magersucht - Öffentliches Geheimnis (2. Aufl.). Gießen: Psychosozial-Verlag.

 

Die Anorexia nervosa, die „Pubertätsmagersucht“, gehört zu den Krankheitsbildern, zu deren Erforschung große Summen an Projektfördermitteln ausgegeben wurden und werden. Wirklich erfolgreiche Behandlungsverfahren sind bislang nicht entwickelt worden. Immer noch ist es mitunter bizarr mit anzusehen, wie erfahrene Therapeutinnen und Therapeuten mit jahrzehntelanger Tätigkeit im Bereich der psychosomatischen Medizin „Eßprogramme“ mit den Betroffenen aushandeln, diese die Handlanger ihrer Eltern jedoch immer wieder auszutricksen verstehen.

Das Buch versammelt Beiträge zu Themen, die üblicherweise im Zusammenhang mit der Anorexie kaum zur Sprache kommen.

 

Seidler, G. H. (1995/2020). Der Blick des Anderen. Eine Analyse der Scham. Mit einem Geleitwort von L. Wurmser und einem Vorwort von O. F. Kernberg (5. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.

 

Scham ist zunächst nichts Pathologisches. Es handelt sich um einen Affekt, der die Grenzen der „Meinhaftigkeit“ schützt: Manifestiert sich Scham, sind Grenzen überschritten worden. Bedingung dafür, dass sich Scham manifestiert, ist das Vorhandensein eines „Zeugen“: Der „Blick des Anderen“ führt unter bestimmten Voraussetzungen zum Schamerleben. Bei Erwachsenen ist im günstigen Falle dieser zunächst im Außen lokalisierte Blick angeeignet worden, und die Realpräsenz eines anderen Menschen ist nicht mehr unbedingt erforderlich.

Im Vorgriff auf sein späteres Engagement in der Psychotraumatologie hat der Autor in diesem Buch zahlreiche Befunde dieser jungen Wissenschaft vorweggenommen: Rückblickend betrachtet versteht er Schamsituationen als Traumasituationen und analysiert sie entsprechend. Wie sich jedoch nicht aus jedem Trauma eine Traumafolgestörung entwickelt, ist auch nicht jede Schamsituation pathologisch.

Unter bestimmten Umständen kann Scham allerdings auch Hinweis sein darauf, dass „Meinhaftigkeitsgrenzen“ einem Menschen nicht sicher zur Verfügung stehen. Mitunter ist das dann behandlungsbedürftig.

Eine Vorversion des Buches wurde im Jahre 1989 mit dem Förderpreis der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) ausgezeichnet. Das Buch selbst liegt bislang in seiner vierten Auflage vor.

 

Seidler, G. H., Laszig, P., Micka, R. & Nolting, B. (Hrsg.). (2003/2006): Aktuelle Entwicklungen in der Psychotraumatologie. Theorie – Krankheitsbilder – Therapie (2. Aufl.). Gießen: Psychosozial-Verlag.

 

Das Buch richtet sich an die Leserinnen und Leser, die am Beginn ihrer Beschäftigung mit Fragestellungen der Psychotraumatologie stehen und sich vielleicht sogar erstmals mit einigen ihrer zentralen Themen beschäftigen wollen.

 

Seidler, G. H. & Eckart, W. (Hrsg.). (2005): Verletzte Seelen. Möglichkeiten und Perspektiven einer historischen Traumaforschung. Gießen: Psychosozial-Verlag.

 

Die beiden Herausgeber begründen mit diesem Buch, ihren eigenen Beiträgen darin und denen der anderen Autoren und Autorinnen, die neue Forschungsrichtung der „historischen Traumaforschung“. In der „Geschichte der Psychotraumatologie“ geht es darum, die historische Entwicklung dieser jungen Disziplin nachzuzeichnen; bei Fragen der „transgenerationalen Traumatisierung“ wird untersucht, ob, wie und in welcher Weise sich seelische Verletzungen vorangegangener Generationen bis in die gegenwärtige hinein fortsetzen. Dem gegenüber fragt die historische Traumaforschung nach den Auswirklungen überindividueller Traumatisierungen auf gesellschaftliche Sub-Systeme, etwa Systeme der Krankenversorgung, des Versicherungswesens, der Ausbildung, der Werteorientierung, der religiösen Bindungen usw. –

Die Herausgeber sind dabei, ihre in diesem Buch erstmals vorgestellten Theorieansätze zu einer Kulturtheorie auszuarbeiten, die der Bedeutung von Gewalt und Gewaltverarbeitung auf die kulturelle Entwicklung stärker berücksichtigt als es in andern Ansätzen der Kulturtheorie bislang der Fall war.

 

Seidler, G. H. (Hrsg.). (1994/2002): Das Ich und das Fremde. Klinische und sozialpsychologische Analysen des destruktiven Narzißmus. (2. Aufl.). Gießen: Psychosozial-Verlag.

 

Narzißmus will Reinheit. Alles Störende wird aus dem Wege geräumt. Das betrifft den Umgang mit dem eigenen Körper: Speckfalten, Behaarung, Altersfalten stören die Idealvorstellung und müssen beseitigt werden, schwer zu ertragende Gefühle werden pathologisiert und es wird versucht, sie mit Medikamenten oder anderen Chemikalien – wie etwa Alkohol – zu beseitigen, und Menschen mit anderer Hautfarbe und/oder anderem kulturellem Hintergrund sind schon gar nicht zu ertragen. – Der Herausgeber hat eine Fülle von Publikationen zu diesem Thema vorgelegt; die in diesem Band versammelten Arbeiten geben einen Überblick über die Breite der Thematik.

 

Seidler, G. H. (Hrsg.) (1996/2001): Hysterie heute. Metamorphosen eines Paradiesvogels. (2. Aufl.) Gießen: Psychosozial-Verlag.

 

Der Band versammelt Beiträge namhafter Autoren und Autorinnen zu einem Thema, das heute so aktuell ist wie früher. Alle wesentlichen Fragen zum Krankheitsbild der Hysterie werden in diesem Sammelband angesprochen.

 

 

Seidler, G. H. (2000): In Others‘ Eyes. An Analysis of Shame. Foreword by Léon Wurmser. Preface by Otto F. Kernberg. Madison, Conn.: International Universities Press.

 

Es ist sehr selten, dass deutsche psychoanalytische Bücher in amerikanischer Übersetzung in den USA erscheinen. Das Buch „Der Blick des Anderen“ hat in der Tat diese Entwicklung genommen. Es wurde in den USA zum Kultbuch, und begründete die internationale Bekanntheit es Autors.

 

 

Seidler, G. H. (1999): Stationäre Psychotherapie auf dem Prüfstand. Intersubjektivität und gesundheitliche Besserung. Bern: Hans Huber.

 

Theoretische Entwürfe sollten empirisch geprüft werden. Das ist nicht nur eine Forderung aus dem mainstream der wissenschaftlichen Psychotherapie, das hat auch wirklich seinen Sinn. Auch wenn zentrale Konstrukte etwa der Psychoanalyse (noch) nicht empirisch geprüft wurden und diese Therapieform (immer noch) Kassenleistung ist. – In diesem Buch stellt der Autor die Ergebnisse der empirischen Prüfung seiner zentralen Konstrukte aus dem Buch „Der Blick des Anderen“ vor. Die empirische Prüfung geschah im Anwendungsfeld stationärer Psychotherapie. Insofern ist dieses Buch auch für die Leserinnen und Leser von Bedeutung, die sich eine Übersicht über Konzepte dieser Therapieform verschaffen wollen und nicht so sehr an dem Ausgangskonstrukt des „Schambuches“ interessiert sind.

Die dem Buch zugrunde liegende Studie wurde mit dem „Forschungspreis Psychotherapie in der Medizin 1999“ ausgezeichnet.

 

 

Friedrich, H., Spoerri, O. & Stehmann-Acheampong, S. (1992): Mißbildung und Familiendynamik. Kinder mit Spina bifida und Hydrocephalus in ihren Familien. Unter Mitarbeit von M. Mueser, H. Fischbach, B. Rama und G. H. Seidler. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

 

In einer seiner ersten wissenschaftlichen Arbeiten untersuchte Guenter H. Seidler, damals noch Assistenzarzt an der Neurochirurgischen Universitätsklinik Göttingen unter Leitung von Prof. Spoerri, in Zusammenarbeit mit der Abteilung Medizinische Soziologie (Prof. Friedrich) die Lebens- und Erlebenssituation von Menschen, die bislang in der neurochirurgischen Klinik wegen Spina bifida ohne und mit Hydrocephalus operiert worden waren. Aus diesen Untersuchungen gingen zahlreiche eigenständige Publikationen hervor. Das Projekt selbst provozierte aber auch eine größere Nachfolgestudie, deren Ergebnisse in diesem Buch vorgestellt werden.